Vision

Unsere Vision

Unser Name ist  Programm: 
wir machen Wir – eine Vision für Ingolstadt



Warum „wir machen WIR“?

Weil wir im Miteinander und der interdisziplinären Vernetzung die Zukunft Ingolstadts sehen.
Nur gemeinsam können wir Neues entwickeln und Stadt gestalten.


Warum eine Vision?

Weil uns eine Vision die inhaltliche Grundlage gibt, um sämtliche Aktionen zielgerichtet und nachhaltig für Ingolstadt umzusetzen. Von ihr können wir konkrete Aufgaben ableiten.

living document:

Eine Vision gestaltet die Stadt und alle machen mit!

Innovationszentrum Ingolstadt mit Schwerpunkt technologische Bildung als gemeinsames Produkt von KuK, Wissenschaft und Entwicklung

Claudia Borgmann
Initiatorin von "wir machen WIR - eine Vision für Ingolstadt", 26.07.2021



Die Vision reift 

„Wir machen WIR – eine Vision für Ingolstadt“ blickt auf ein Jahr seit seiner Entstehung zurück. Wir haben intern heftig diskutiert, extern viele Gespräche geführt, manche Projekte konzeptionell und im Sinne der „Phase 1 für Ingolstadt“, nämlich der interdisziplinären Vernetzung, unterstützt. Parallel grübelten einige Ingolstädter_innen in verschiedensten Arbeitskreisen über Maßnahmen zur Belebung der Innenstadt. Drei Arbeitskreise wurden von unseren Mitgliedern geleitet (Axl Häusler: AK Donaueinbindung; Matthias Schickel: AK Vision; Claudia Borgmann: AK Identität), andere nahmen daran teil. Stellen wurden von der Stadt neu geschaffen. Wenn auch keine wissenschaftliche IST-Studie vorliegt, so können wir nun doch aus den intensiven Erfahrungen der letzten Monate einige wertvolle Schlüsse ziehen, Gedanken aufgreifen und neu verknüpfen. Dies soll hier geschehen. 

Vorab sei noch einmal unsere Strategie zur Belebung unserer Stadt skizziert: sie planen wir in drei Schritten,

die immer der Nachhaltigkeit verpflichtet sind:



Phase 1_ Wir machen WIR:

beschreibt die Zeit der interdisziplinären Vernetzung durch ein Miteinander der Akteure mit dem Ziel der Identitätsfindung. Diese Phase unterstützen wir durch Hilfestellung in der Konzeption sowie Unterstützung bei der Suche nach unterschiedlichsten Kooperationspartner von identitätsstiftenden Projekten durch Stadtgestalter. Stadtgestalter sind diejenigen, die mit ihren Ideen unsere Stadt gestalten.



Phase 2_eine Vision für Ingolstadt:

Aus dem Miteinander des „wir machen WIR“ haben sich die identitären Merkmale unserer Stadt herauskristallisiert. Aus der von Werten, Wünschen, Bedürfnissen und Gegebenem abgeleiteten Identität lässt sich eine Vision ableiten.



Phase 3_Entwicklung von Maßnahmen und ihre Umsetzung:

Von der Vision abgeleitet werden konkrete Maßnahmen, die dann umgesetzt werden. Ingolstadt profitiert von dem der Vision entlehnten, schlüssigen Konzept vernetzter Projekte durch eine lebendige Innenstadt mit hoher Erlebnisdichte, die auch Touristen lockt.




Das Innovationszentrum als Ausgangspunkt
Der Arbeitskreis Vision von Dr. Matthias Schickel, auch Mitglied der Initiative, hat die Vision des Innovationszentrums Ingolstadt entworfen. Diesen Gedanken möchten wir aufgreifen, weil er in seiner Verknüpfung mit Ingolstadt überzeugt und auf den bisher verfolgten Zielen der Stadt und den damit verbundenen Einrichtungen und Förderungen aufbaut. Voraussetzung jeder Innovation ist Bildung. Bildung ist aus unserer Sicht der Dreh- und Angelpunkt einer innovativen Stadt. Gemäß unserer Überzeugung kann Bildung besonders im Austausch miteinander als Motor der Innovation fungieren (s. Vortrag „Urbanität für Ingolstadt - aber wie? Vom Wir zur Vision.“ Über www.wirmachenwir.de oder auf youtube). Das Miteinander spielt hier also eine wesentliche Rolle. Die Phasen 1 und 2 der oben aufgeführten Strategie verschmelzen nun. Das „Wir“, interdisziplinäres Miteinander, kann jetzt zielgerichtet wirken, nämlich mit dem Blick auf die Vision.


Schwerpunkt „technologische Bildung“
Nun ist die Vision eines „Innovationszentrums“ nicht nur offen, sondern eben auch vage. Nehmen wir das Thema Bildung, an das Innovation unweigerlich gebunden ist, ernst und paaren es mit den Gegebenheiten der Stadt, dann bewegen wir uns in Richtung „technologische Bildung“. Diesen Gedanken habe ich vor einem Jahr bereits im Zusammenhang mit Erläuterungen zur Notwendigkeit einer Vision niedergeschrieben (s.u.). Er ist leicht erklärt. In einer Welt, in der sich die Technik rasend schnell entwickelt, bedarf es bürgernaher Erläuterungen, um eine gesellschaftliche Akzeptanz für bisher unbekannte Entwicklungen zu erlangen. Die Vermittlung hat dann nicht nur Bildungscharakter, sondern ist auch wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungskette: denn der Verbraucher nutzt und kauft nur, wenn er vertraut. Das Vertrauen muss aufgebaut werden durch Vermittlungskonzepte, erstellt von Kommunikationsdesignern, Textern und anderen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft (z.B. neue Sicht), die gespeist werden mit Inhalten aus der Forschung und Wissenschaft, in Ingolstadt vertreten durch THI, KU sowie die Audi AG und viele weitere Entwickler. Die in Ingolstadt omnipräsente „Digitalisierung“ kann den Vermittlungsvorgang maßgeblich unterstützen und bringt einem weiteren Beschäftigungszweig Arbeit. Das brigk, digitales Gründerzentrum, kann dabei als wichtige Schnittstelle und Quelle junger, mutiger Menschen mit entsprechender Leidenschaft agieren. Allerdings muss sich Ingolstadt dann auch als attraktive Stadt für qualifizierte Leistungsträger zeigen. Unangefochten spielt dabei das kulturelle Angebot eine große Rolle. Dramen um den Bau der Kammerspiele sind da zweifelsohne kontraproduktiv.


Verknüpfung der Vision mit Ingolstadts Kultur
Neben den genannten Bereichen ist das Thema der technologischen Bildung auch andernorts in Ingolstadt präsent. Weder die konkrete Kunst mit ihrem bald auch städtebaulich wegweisenden Museum in der alten Gießereihalle, noch die Kunst Alf Lechners sind ohne technischen Fortschritt denkbar. Sie, das Lechner Museum sowie das MKKD, sind schon längst auf ihre eigene Art Repräsentanten der Vermittlung "technologischer Bildung" auf kultureller Ebene. Das Armeemuseum sowie das medizinhistorische Museum in Ihrer Anlage sowieso.


Grenzen der Wissenschaft
Auch die Theater lassen sich leicht in das Thema einbinden, sind vielmehr schon längst Bestandteil dessen. Denn sie sind immer auch Wegbereiter gesellschaftlicher Veränderungen und haben die wichtige und unbequeme Funktion der Auseinandersetzung mit uns selbst. Hieran ließe sich auch die Idee eines Hauses der Geistesgeschichte von Jean-Pol Martin anknüpfen. Jede Epoche stellt Fragen, die Antworten sind immer zu jeder Zeit einer Diskussion wert und erklären, warum wir heute sind, wer wir sind. Eine Debatte um neue und alte Werte ist unerlässlich, ein Blick in die Vergangenheit höchst aufschlussreich. Sie kann einen großen Beitrag leisten, das Rätsel unserer Identität zu beleuchten. Dies in historischer Kulisse. An Orten des Geschehens. Was für ein Reichtum.

Eine Auseinandersetzung weniger soziologischer, vielmehr ethischer Natur, führt uns zur Frage nach dem, was Wissenschaft darf. Möglich ist viel, aber was ist vertretbar? Auch diese Frage muss im Zusammenhang mit der technologischen Bildung gestellt werden. Und sie führt uns (wieder) in die Literatur und direkt zu Mary Shelleys „Frankenstein“. Seine Geschichte spielt in der damals bedeutenden Hochschulstadt Ingolstadt und beschäftigt sich mit genau der Frage der (selbstgesetzten) Grenzen der Wissenschaft. Mit Frankensteins Monster hat Ingolstadt eine überaus prominente Gestalt, die sich nicht zu einer beliebigen, sondern tatsächlich verorteten Gallionsfigur des Marketings aufbereiten ließe. Die Vision der technologischen Bildung lässt sich in Ingolstadt verorten. Das Vorhandene wird dank der Vision zu einem großen Ganzen vernetzt.


Die Vision lebt auch in der Subkultur
In diesem Zusammenhang von größter Bedeutung sind identitätsstiftende Projekte wie „das Labor“ von Markus Jordan, die gleichzeitig die sogenannte Erlebnisdichte steigern. Jordan will mithilfe seiner Kunst in historischen Gebäuden ein kreatives Wissenschafts-Labor entstehen lassen, nutzbar von einem breiten Teil der Ingolstädter Gesellschaft und wirksam als Magnet für den Tourismus zuerst im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2022, später als feste Einrichtung insbesondere für Bildungseinrichtungen. Sein Projekt wurde im Rahmen der Innenstadtrunde vom Arbeitskreis Identität mithilfe einer eigens erstellten Matrix, die langfristig einem Identitätsrat dienen soll, untersucht. Ziel der Teilnehmer war es, ein Instrument zu finden, dass viele solcher identitätsstiftenden Projekte zuerst erkennt, um ihnen dann den Weg in die Realisierung zu bahnen.

Technologische Bildung als neuer Sinnstifter der Innenstadt
Jordans Projekt ist beispielhaft und macht klar: der geeignete Raum einer solchen Wissens-Vermittlung ist die Innenstadt. Den Anfang hat das Showroom des kooperativen Forschungsprojekts save: „fahrerlos, Showroom für autonome Mobilität“ gemacht, nun gefolgt von der „Wissenschaftsgalerie“, einem Projekt von „Mensch in Bewegung“ (KU sowie THI) – beides in der Ludwigstrasse. Damit ist der erste tatsächliche Ort für Wissenstransfer geschaffen. Auch wenn der Name elitäre Absichten vermuten lässt, ist doch ein niederschwelliges Angebot für alle Bürger gewollt. Wenn wir hier weiterdenken, in weiteren Showrooms nicht nur der Uni, auch der verschiedenen Unternehmen (Bsp. „fahrerlos“), in Instituten für Wissenstransfer, kooperativen Räumen zur Zusammenarbeit von KuK und Forschung und Entwicklung, Zentren der Kommunikationsforschung (KU, Lehrstuhl Kommunikationswissenschaften), dann, ja dann könnte hier ein großes, neues und ausgesprochen zukunftsträchtiges Spielfeld für unsere Innenstadt entstehen. Die Innenstadtrunde hat bereits Ideen für Wirkungsstätten der Kreativen hervorgebracht. Sie könnten hier eine wichtige Funktion übernehmen und zur Brutstätte innovativer bürgernaher Vermittlungsarbeit für technologische Bildung werden.

Sehen wir nach Eichstätt: dort hat vor ca. 60 Jahren die Idee, eine katholische Universität aufzubauen, Gebäude nicht nur vor dem Verfall gerettet, sondern einer Stadt auch eine neue Bestimmung gegeben. Das können wir auch in Ingolstadt haben. (Wir haben als Ergebnis der Innenstadtrunde eine neue Leerstandmanagerin: hier läge ein wunderbares, zukunftsträchtiges Betätigungsfeld!)

Nur: wenn wir Stadt denken, müssen wir auch unsere Mobilität überdenken. Was wollen wir? Ist das Auto noch die zeitgemäße Lösung, um in die Stadt zu kommen? Wollen wir nun gebührenfreie Parkhäuser oder doch Boulevards mit breiten Radwegen? Der Stadtplaner Axl Häusler, Mitglied der Initiative, hat alternative Verkehrskonzepte erarbeitet. Von ihnen würde auch Ingolstadt an der Donau profitieren. Wertvoll auch die verschiedenen Gedanken regionaler Architekten, gerade veröffentlicht im Stadtmagazin „trotzdemjetzt“ (01/21) zum Thema Urbanität.



Mündige Bürger durch Bildung
Welche Konsequenzen hätte nun eine Richtungsgebung durch eine Vision für uns? Wir müssten gemeinsam in eine Richtung denken und handeln. Wir müssten das Thema Bildung ernst nehmen und für alle Denken. Denn die technologische Bildung als Ergebnis der Vermittlungsarbeit ist nur die Spitze des Leuchtturms. Sie ist quasi das Licht im Turm. Das Fundament liegt in der Anlage des kreativen Lernens bei unseren Kindern und unserer Jugend. Mit den in verschiedenen Schulen lebendigen Gedanken von Maria Montessori und vielen innovativen Lehrkräften und neuwertigen Lehrkonzepten auch an anderen Schulen ist die Basis geschaffen. Nutznießer ist im ersten Moment die junge Generation, langfristig aber bedeutet Bildung: mündige Bürger. Der mündige Bürger als Garant einer stabilen Demokratie, einer offenen und gesunden Gesellschaft sowie umweltbewussten Lebens. Dazu gehört auch der Sport. Er dient dem seelischen Gleichgewicht – gerade in einer Welt, in der Bewegung zu kurz kommt und sich Stress auch durch inflationären Informationsfluss immer mehr aufbaut. Dass wir hier divers, also für alle, denken müssen, ist klar. Wir müssen alle abholen. Erst recht in einer Stadt, die bald 50% Menschen mit Migrationshintergrund eine Heimat ist. Maßnahmen dazu hat der AK Diversität von Dr. Susanne Greiter erarbeitet.


Bedürfnisse sind da.    Auch Wünsche.    Ideen sowieso.

Wir müssen sie nur im Sinne unserer Vision verknüpfen.


Willkommen in Phase 3!






Der Inhalt dieser Vision ist geistiges Eigentum der Verfasserin. Das Arbeiten mit den Inhalten zugunsten der Entwicklung unserer Stadt ist nach Rücksprache und mit Nennung der Urheberin erwünscht.
Weitere Infos zum Thema - eine Vision für Ingolstadt – finden Sie unter:
www.claudia-borgmann.de




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